Die Koffer waren gepackt und das Bildungsteam des Regenbogenkombinats Cottbus freute sich auf den dritten Besuch der neu gebauten Gesamtschule Spree-Neiße in Kolkwitz. Eine Woche lang beschäftigen sich die Schüler:innen mit Demokratiethemen. Das Bildungsteam war für Workshops angefragt worden. Thematisch sollte es um das Einstiegsthema Pubertät gehen. Das war aber noch nicht alles, denn der Wunsch bestand seitens der Schule, mehrere Dimensionen zu beleuchten und eine Verknüpfung hin zu Demokratie, Vielfaltsverständnis und Respekt herzustellen.
In vier Stunden beschäftigten sich die Schüler:innen der 7. Klasse also auch mit Dynamiken von sozialen Gruppen, Ausgrenzungsphänomenen, Gewalt und gesellschaftlichen Normen und Herrschaftsverhältnissen. Vielfach konnte der soeben erlebte Gruppenprozess im Klassenraum genutzt werden, um darüber nachzudenken, zu sprechen und gemeinsam zu Erkenntnissen zu kommen. "Wir nutzen strategisch die Dynamiken eines solchen Workshops, um Reflexion, also bewusstes Nachdenken und Perspektivwechsel als Methode zu üben. Das kann anstrengend werden, hilft allerdings auch, um durch das Erleben im Raum bewusstere Erfahrungen zu machen und um über mögliche Konflikte zu diskutieren", sagt Christian Müller, Fortbildungsreferent des Regenbogenkombinats.
Was ist Normalität? Und wer bestimmt die Norm? In kleinen Arbeitsphasen näherten sich die jungen Menschen den komplexen Themen. Mit Beispielen und kleinen Exkursen in die Fantasie und in reale Bezüge, auch mit geschichtlichem Hintergrund, erarbeitete die Workshopgruppe vielfältige Gedanken rund um das soziale Miteinander. Pubertät hat viel mit Identität zu tun. Und Identität entsteht nicht im luftleeren Raum. Sie ist eingebettet in soziale Systeme, in Kommunikationen und in Machtverhältnisse.
Das Bildungsteam hat an den erlebten drei Workshops viel lernen können. Wir danken den Organisator:innen und freuen uns auf ein Wiedersehen.