Michaelkirche SprembergIllustration: Elke R. Steiner - steinercomix.deIn der Nacht zum Sonnabend (24.06.2023) wurde ein Brandsatz gegen die Michaelkirche in Spremberg geworfen. Zu dieser Zeit schliefen 4 Menschen im Objekt. Der Brandsatz hat Rußspuren an der Fassade am Glockenturm und auf den Bodenplatten vor der Kirche hinterlassen. Personen sind nicht zu Schaden gekommen, aber es entstand Sachschaden. Der Staatsschutz ermittelt.

Wenige Stunden zuvor wurde dort eine Regenbogenfahne angebracht und der Dokumentarfilm „Nelly und Nadine“ gezeigt. Der Film handelt von der lesbischen Liebe zweier Frauen im KZ Ravensbrück. Die Veranstaltung hat in Kooperation zwischen der Michaelkirchengemeinde und dem CSD Cottbus e.V. stattgefunden.

„Wir verurteilen die Tat auf’s Schärfste“, sagt Christian Müller, Mitglied des Vorstandes des CSD Cottbus e.V.. „Wer zu diesen Mitteln greift, will Menschen einschüchtern und Angst verbreiten. Hier wird in Kauf genommen, dass Sachschaden entsteht und Menschen verletzt werden oder gar bei einem Brand umkommen.“

Der CSD Cottbus e.V. engagiert sich seit vielen Jahren mit Partner:innen in Cottbus, Spree-Neiße und Oberspreewald-Lausitz. Die Michaelkirchengemeinde ist ein wichtiger Verbündeter in Spremberg. „Wir stehen Seite an Seite mit den Menschen der Kirchengemeinde und lassen nicht zu, dass wichtige Schutz- und Entwicklungsräume angegriffen und gefährdet werden. In unserem Bemühen, die Demokratie und Vielfalt der Gesellschaft zu stärken und zu erhalten, werden wir nicht nachlassen“, sagt Müller.

Der CSD-Verein macht Sachbeschädigungen und Regenbogenfahnenverluste öffentlich und bringt diese zur Anzeige. Die CSD-Akteur:innen positionieren sich klar für eine offene und vielfältige Gesellschaft, in der alle Menschen einen respektvollen Umgang pflegen, sich wechselseitig helfen und ihre Konflikte gewaltfrei lösen.

„Was an der Michaelkirche in Spremberg passiert ist, hat Folgen. Wir nehmen die Tat sehr ernst und sprechen aktuell mit vielen Partnern. Wir verbünden uns solidarisch, setzen uns allerorts für Betroffene von Rechtsextremismus, Rassismus und Queerfeindlichkeit ein und werden auch auf der CSD-Demo am 8. Juli in Cottbus die Tat thematisieren“, sagt Christian Müller.